Sonntag, 13. September 2015

Auf den Spuren der Humpis - von Ravensburg nach Barcelona


Die Fugger aus Augsburg, die kennt man. Aber die Große Ravensburger Handelsgesellschaft? Die kennen nur die Wenigsten. Dabei war die Gesellschaft eines der bedeutendsten europäischen Handelsunternehmen des Spätmittelalters. Zwischen 1380 und 1530 exportierte sie Leinwand, Metalle, Felle und Leder ins gesamte mittelalterliche Europa. Mit Standorten in Italien, Spanien, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden oder England. Importiert wurden vor allem Gewürze, südländische Früchte und Edelsteine. Koralle und Safran lockten die Kaufleute Humpis, Muntprat und Mötteli der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts nach Barcelona. Das dokumentiert auch die Ausstellung “Die Humpis in Barcelona” im Museum Humpis­Quartier in Ravensburg. Der Weg nach Barcelona war lang und beschwerlich. Für die Reise brauchten die Kaufleute im späten Mittelalter zwischen 30 und 40 Tagen. Welche Orte lagen entlang der Handelsstraßen? Wo konnte man übernachten? Welche Zölle waren zu bezahlen? Welche Transporteure zuverlässig? Derlei Informationen waren wertvoll für die Gesellschaft. Heutzutage setzen wir uns ins Flugzeug und sind innerhalb kürzester Zeit an Orten auf der ganzen Welt. Ohne Komplikationen. Anne Täschner und Friederike Luithle, zwei Studentinnen der Medienwissenschaft an der Uni Tübingen, machen sich auf den Weg von Ravensburg nach Barcelona, auf den Spuren der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft. Zu Fuß, mit dem Auto, mit Bus oder Bahn.Sie begeben sich auf Spurensuche von Ravensburg über Konstanz, Bern, Genf, Lyon, Avignon und Perpignan bis nach Barcelona. Was haben die Kaufleute auf ihrer Reise erlebt? Wie wurde damals Handel betrieben, wie heute? Wo haben die Handelsleute damals übernachtet, wie können wir heute reisen?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen