Dienstag, 22. September 2015

Auf den Spuren der Humpis - Tag 9


Von Lyon nach Valence. Wir haben heute mal wieder einen Planungsvormittag eingelegt. Wie soll es nach Lyon weitergehen? Eine genaue Route hatten wir bisher noch nicht geplant. Klar war nur, die nächste Station heißt Avignon. Zug, Bahn, per Pedes? Wir haben uns jetzt für eine Kombination aus Zug und zu Fuß entschieden. Ganz auf Schusters Rappen, wie die Gesellen der Handelsgesellschaft, schaffen wir l es leider nicht. Schließlich wollen wir am Donnerstagabend in Avignon sein. Wir sitzen nun also im überfüllten Expresszug nach Avignon. In Valence steigen wir aus und laufen den morgigen Tag an der Rhône entlang, einem der wichtigsten Verkehrswege im Mittelalter. Wir wandern auf der Via Rhôna und übernachten in einem kleinen Ort auf der Strecke. Am Donnerstag geht es dann noch ein Stück weiter zu Fuß, dann steigen wir wieder in den Zug nach Avignon. Soweit der Plan. Endlich gibt es einen. In Valence kamen auch schon die Kaufleute vorbei. Ihr Weg von Lyon führte sie über Vienne, Valence, Orange nach Avignon. Wir freuen uns, endlich mal wieder laufen zu können. Natürlich, die letzten Strecken mit dem Auto oder der Bahn waren gut aber uns dürstet es mal wieder nach etwas mehr back to the roots. Heute Mittag haben wir noch ein paar letzte Aufnahmen in Lyon gemacht. Plätze und Straßen gefilmt, in denen die mittelalterlichen Messen stattfanden. Old Stuff. Und wir haben Eis gegessen. Das war besonders gut. Lyon ist toll, und die Spurensuche ist auch immer noch interessant. Aber ich bin froh, dass es jetzt weitergeht. In Lyon gab es so viel zu sehen. So viele Gassen, so viele Plätze an denen sich spannende Dinge ereignet haben. Die nächsten Tagen werden etwas ruhiger. Jetzt geht es nicht so sehr darum, materielle Spuren zu finden, sondern vielmehr ums nachempfinden. Um das auf den Weg machen, Blasen an den Füßen. Nicht genau zu wissen, wo man am Abend schlafen kann. Das wird aufregend. Und dann geht es in die Camargue. Da freue ich mich besonders drauf. Und dann Barcelona. Ach, es liegen noch so tolle Stationen vor uns. Ein großes Abenteuer. Mittelalter. Wir haben gestern noch darüber gesprochen, dass wir mittlerweile glauben, bei Statuen schon von weitem einordnen zu können, ob sie in die Zeit, die wir suchen, passen oder nicht. Das gleiche gilt für Gebäude. Wir haben auf dieser Reise schon so viel dazugelernt. Über das Mittelalter, über das Reisen, über heute und über uns. Alles was ich übers Mittelalter wusste, stammte noch aus dem Schulunterricht. Dabei ist es so eine spannende Zeit. Einen großen Dank also an das Museum Humpis-Quartier und an Herrn Schmauder, dass sie mich zu diesem Thema gebracht haben. Damit hat doch ein Musuem eigentlich schon alles erreicht. Wenn es mit einer Ausstellung, einem Thema, die Menschen begeistern kann, sie aktivieren kann, selbst aktiv zu werden, zu forschen. Sich auf eine Spurensuche zu begeben. Auch ohne historisches Vorwissen. Wir haben heute schon bedauert, dass die Humpis nicht auch in Portugal gehandelt haben, dann könnten wir noch ein Stück weiter reisen. Aber wer weiß, vielleicht haben sie ja? ….

Anne

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