Freitag, 2. Oktober 2015

Auf den Spuren der Humpis - Tag 19

Barcelona. „Vamos a la playa, oh ohohohoh...“. Nein, heute noch nicht. Heute wird gearbeitet. Dennoch, dieses Lied begleitet uns schon den ganzen Tag, als ständiger Ohrwurm. Nachdem wir heute in der Früh unser letztes Radiointerview gegeben haben, machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Heute wird gesucht. Und zwar nach den Spuren der Humpis hier in Barcelona. Ohne einen Fuß auf die ohnehin überfüllte Konsummeile „La Rambla“ zu setzten, ziehen wir los ins gotische Viertel Barcelonas. Enge, dunkle Gassen. Hohe Steinhäuser. Kaum Menschen. Kleine Boutiquen, Handwerkskunst. Das fühlt sich an wie Barcelona. Die Gassen sind so schmal, dass es nicht schwer fällt, sich vorzustellen, wie das mittelalterliche Barcelona ausgesehen haben kann. Autos passen hier jedenfalls keine durch. Wir starten unseren Rundgang an der Basilika Santa Maria del Mar. Da wir uns natürlich vorher über die Öffnungszeiten informiert haben, kommen wir kostenlos rein. Zahlen muss man nämlich nur in der Mittagszeit, wenn die Touristen kommen. Und ein Blick hinein lohnt sich allemal. Durch die extrem hohen Decken wirkt die Kirche majestätisch. Und ist gleichzeitig sehr schlicht. Sehr erhaben. Wir halten ein paar Momente inne. Eine Orgel spielt. Draußen werden die Straßen langsam voller. Wir wollen zum Kontor der Humpis. Dort waren wir zwar gestern schon, aber natürlich lohnt sich ein zweiter Blick. In dem Schuhgeschäft, das sich heute dort befindet, wo sich damals das Kontor der Kaufleute befand, ist heute sogar einiges los. Dennoch. Wenn wir nicht wüssten, dass es sich bei genau diesem Haus in der Carrer dels Cotoners um das Kontor der Humpis handelt, würden wir es nicht erkennen. Keine Plakette, nichts. Gut, wir sind in Barcelona. Hier sind die Humpis und die Kaufleute der Ravensburger Handelsgesellschaft nur manche von vielen. Wir ziehen weiter. Vorbei an der Llotja de Mar, ein viereckiger Steinklotz, der damals wichtigster Handelspunkt im Hafenviertel war, zum Hafen. Palmen, Yachten, Columbus zeigt nach Westen. Als Columbus Amerika entdeckt hatte, verlor der Mittelmeerhandel an Bedeutung. Der Seehafen Barcelonas. Heute hauptsächlich Vergnügungshafen, Flaniermeile. Wir genießen den Blick aufs Mittelmeer. Noch einmal das Meer sehen. Endlich am Ziel. Morgen wollen wir den Montjuïc erklimmen. Barcelona von oben betrachten. Und wenn dann alles im Kasten ist, dann gönnen wir uns: Einen Tag am Strand!

Anne

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