Dienstag, 29. September 2015

Auf den Spuren der Humpis - Tag 16


Von Montpellier nach Perpignan. Den Vormittag lassen wir in Montpellier ausklingen. Das Wetter ist nicht so gut, der Sommer scheint sich auch hier nun endgültig zu verabschieden. Wir machen also keinen Abstecher zum Strand und können keinen Blick aufs Mittelmeer riskieren. Für den Mittag haben wir eine Mitfahrgelegenheit nach Perpignan gebucht. Immer weiter Richtung Spanien. Wir werden dieses Mal also dafür bezahlen, dass uns jemand mit dem Auto mitnimmt. Ein komischen Gefühl, denn bis auf die Tatsache, dass wir eine feste Uhrzeit haben, wann wir Montpellier mit dem Auto verlassen werden, ist es eigentlich genauso, wie wenn wir per Anhalter fahren. Nur das man bezahlt. Müssen wir uns schlecht fühlen, dass wir bisher nicht bezahlt haben, wenn uns jemand mitgenommen hat? Wahrscheinlich nicht. Die Landschaft hinter den Autoscheiben ist beeindruckend. Sanfte Hügel, Büsche, viel Wein. Karge Landschaft, die aussieht, als hätte so einen harten, sonnenreichen Sommer hinter sich. Wenn ich in diese Landschaft gucke, wird das Humpis-Gefühl bei mir immer stärker. Die Schotterwege am Rande der Straße sehen aus, als würden jeden Moment die Kaufleute hinter einer Weggabelung auftauchen. Mit schwer bepackten Maultieren. Hoffentlich zieht sich dieses Gefühl auch bis nach Perpignan. Wir erfahren von unserem heutigen Gastgeber, dass wir jetzt bereits in Katalonien sind. Wie? Wir sind doch noch gar nicht in Spanien. Da haben wir wohl im Geografie-Unterricht nicht aufgepasst. Barcelona ist also quasi zum greifen nah. Weniger als zwei Stunden sind wir von unserem Ziel entfernt. Es ist verrückt. Wenn man so wie wir von Station zu Station reist, merkt man kaum, wie viele Kilometer man eigentlich schon zurückgelegt hat. Wenn wir nicht gerade laufen, sind wir oft nur zwei Stunden von einem Ort zum anderen unterwegs. Nicht mehr als 200 Kilometer. Natürlich, das summiert sich bei 8 Stationen. Aber es fühlt sich nicht so an. Barcelona fühlt sich an, also läge es gleich neben Ravensburg und wir merken die mehr als 1000 Kilometer, die wir bereits zurückgelegt haben gar nicht. Zeit, um zurückzublicken und die Reise Revue passieren zu lassen. Wobei... das sparen wir uns für Barcelona auf.

Anne

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