Von Montpellier nach
Perpignan. Den Vormittag lassen wir in Montpellier ausklingen. Das
Wetter ist nicht so gut, der Sommer scheint sich auch hier nun
endgültig zu verabschieden. Wir machen also keinen Abstecher zum
Strand und können keinen Blick aufs Mittelmeer riskieren. Für den
Mittag haben wir eine Mitfahrgelegenheit nach Perpignan gebucht.
Immer weiter Richtung Spanien. Wir werden dieses Mal also dafür
bezahlen, dass uns jemand mit dem Auto mitnimmt. Ein komischen
Gefühl, denn bis auf die Tatsache, dass wir eine feste Uhrzeit
haben, wann wir Montpellier mit dem Auto verlassen werden, ist es
eigentlich genauso, wie wenn wir per Anhalter fahren. Nur das man
bezahlt. Müssen wir uns schlecht fühlen, dass wir bisher nicht
bezahlt haben, wenn uns jemand mitgenommen hat? Wahrscheinlich nicht.
Die Landschaft hinter den Autoscheiben ist beeindruckend. Sanfte
Hügel, Büsche, viel Wein. Karge Landschaft, die aussieht, als hätte
so einen harten, sonnenreichen Sommer hinter sich. Wenn ich in diese
Landschaft gucke, wird das Humpis-Gefühl bei mir immer stärker.
Die Schotterwege am Rande der Straße sehen aus, als würden jeden
Moment die Kaufleute hinter einer Weggabelung auftauchen. Mit schwer
bepackten Maultieren. Hoffentlich zieht sich dieses Gefühl auch bis
nach Perpignan. Wir erfahren von unserem heutigen Gastgeber, dass wir
jetzt bereits in Katalonien sind. Wie? Wir sind doch noch gar nicht
in Spanien. Da haben wir wohl im Geografie-Unterricht nicht
aufgepasst. Barcelona ist also quasi zum greifen nah. Weniger als
zwei Stunden sind wir von unserem Ziel entfernt. Es ist verrückt.
Wenn man so wie wir von Station zu Station reist, merkt man kaum, wie
viele Kilometer man eigentlich schon zurückgelegt hat. Wenn wir
nicht gerade laufen, sind wir oft nur zwei Stunden von einem Ort zum
anderen unterwegs. Nicht mehr als 200 Kilometer. Natürlich, das
summiert sich bei 8 Stationen. Aber es fühlt sich nicht so an.
Barcelona fühlt sich an, also läge es gleich neben Ravensburg und
wir merken die mehr als 1000 Kilometer, die wir bereits zurückgelegt
haben gar nicht. Zeit, um zurückzublicken und die Reise Revue
passieren zu lassen. Wobei... das sparen wir uns für Barcelona auf.
Anne
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